Zum Pokalfight gegen TSG Wittenberg I hatten wir uns mit unserer guten Aufstellung berechtigte Hoffnung auf ein Weiterkommen gemacht. Die Serie sagt zwar, dass wir es aller 3 Jahre ins Bezirkspokalfinale schaffen, aber wir wollten mal schauen, ob man solch eine Serie nicht auch austricksen kann. Wir hatten Heimvorteil und nutzten unsere Standardpokalspielstätte in Jessen. Zwischen unseren beiden Vereinen herrscht ein recht freundschaftliches Verhältnis, zumal wir ja den Anhaltcup seit Jahren gemeinsam ausrichten. Aber an diesem Tag war schon zu spüren, dass sich die Lutherstädter einiges vorgenommen hatten.
Daniel Platz, wie immer am Spitzenbrett, bekam es mit der leicht überlegenen Christin Lommert zu tun. Er kam ganz gut aus der Eröffnung heraus, war im Mittelspiel zu voreilig, als er einen vergifteten Bauern einsammelte. Die gegnerische Initiative konnte er nicht mehr eindämmen und streckte wenig später die Waffen. Frank Mißbach wich frühzeitig von der Theorie ab, um seinen Gegner in ein zwiespältiges Spiel zu führen. Mit Uwe Bernicke erwischte er jedoch den Schachspieler, dem diese Spielweise sehr gelegen kommt. Er inszenierte einen klugen Königsangriff, dem Franks König schlussendlich erlag. Bereits nach diesen beiden Niederlagen an den Spitzenbrettern war das Pokal-Aus besiegelt. Selbst 2 Punkte an den hinteren Bretterrn hätten wegen der schlechteren Berliner Wertung nicht zum Erreichen des Viertelfinals gereicht. Thomas Griehl, an Brett 4 gegen Maximilian Schulz spielend, konnte lange Zeit seinem DWZ-besseren Gegenüber Paroli bieten, musste sich letztendlich aber doch einem hartnäckig kämpfenden Maximilian beugen.
Einzig Dirk Helbig konnte in einer umkämpften Partie den sehr glücklichen Ehrenpunkt einfahren. Eine übersehene Springergabel mit Damengewinn gab den Ausschlag für die vorschnelle Aufgabe von Karl-Konstantin Kasper. Er hätte für den Damenverlust zwei Türme erhalten und damit laut Schachprogramm eine Stellung im dynamischen Gleichgewicht erhalten. Mit dieser 1:3-Niederlage verabschiedet sich der SSC Annaburg für diese Saison aus dem Pokalgeschehen, drückt den Wittenbergern beide Daumen für das Weiterkommen und kann ab sofort mit den Trainingseinheiten für die kommende Pokalsaison beginnen. Ihr wisst ja, im 3. Jahr heißt das Ziel Pokalfinale.