SSC Annaburg bereit zum Kampf
Der Abschluss des Jahres hielt für uns nochmal einen richtig dicken Brocken parat. Mit der SG Jeßnitz reisten wir zum letztjährigen Bezirksoberligisten mit dem wir auch noch eine Rechnung offen hatten. Den Jeßnitzern unterlagen wir vor 2 Jahren nach hartem Kampf knapp mit 2,5:3,5. Jeßnitz ist auch in diesem Jahr wieder der große Favorit auf den Staffelsieg, ließ aber überraschend am ersten Spieltag gegen Köthen einen Mannschaftszähler liegen, sodass es nun das Duell Zweiter gegen Dritten gab. Da sie durchschnittlich 100 DWZ-Punkte mehr vorzuweisen haben, lag die Favoritenrolle wieder klar bei Jeßnitz. Wir mussten geburtstagsbedingt auf Evi und Roland verzichten. Evi wurde 30, Roland nahm, auch im Namen des Vereins, die 600km nach Stuttgart in Angriff zum gratulieren. Der Rest gratulierte im Anschluss an unseren Wettkampf per Kanon (ungewollt) über Facetime. Glücklicherweise spielen einige von uns besser Schach als sie singen können. Evi freute sich trotzdem.
Frank brachte uns hinsichtlich Revanche für 2014 gut auf Kurs. Total abgebrüht verbesserte er seine Stellung Zug um Zug und führte diese in ein gewonnenes Turmendspiel mit 2 Mehrbauern. Sein Gegner ergab sich in sein Schicksal. 1:0 für uns. Auch auf den anderen Brettern sah es zu dem Zeitpunkt gut aus.
Den größten Brocken hatte Fabian zu bewältigen. Sein Kontrahent ist mit 460 DWZ-Punkten mehr ausgestattet. Fabian lieferte einen guten Kampf ab, übersah dann jedoch ein Zwischenschach, durch das ein Läufer flöten ging. Im Endspiel konnte Fabian dann nichts mehr reißen. Über lange Zeit eine gute Gegenwehr gegen einen übermächtigen Gegner. Auf die Leistung lässt sich aufbauen. 1:1.
Brett 1 und 2 diesmal nur mit einem halben Zähler
Für mich ging es gegen den einzigen Spieler der Liga der eine noch höhere DWZ aufzuweisen hat als ich. Frechheit! Und Ansporn zugleich diesen Umstand mit einem Sieg zu ändern. Vor zwei Jahren gelang mir das trotz guter Stellung nicht. Damals kam es in beiderseitiger Zeitnot zum Dauerschach und der Punkteteilung. Diesmal entstand eine ähnliche Stellung in der ich am Damenflügel angriff und mein Gegner am Königsflügel in die Offensive ging. Ich kam diesmal jedoch nicht so deutlich in Vorteil wie vor zwei Jahren. Stattdessen entwickelte ich einen Plan der sich als Luftnummer herausstellen sollte. Ich verlor einige Tempi beim umgruppieren meiner Figuren. Diese Zeit nutzte mein Gegner um meine schwarzen Felder zu schwächen und über diese in meine Stellung einzudringen. Da ich auch bei der Verteidigung nicht immer den richtigen Zug fand, war es doch ein recht kurzer Prozess und ich musste die Waffen strecken. Schwierig, wenn schon der Plan an sich daneben ist. 1:2, wir liegen zurück.
Die Partie von Dirk erinnerte stark an seine Partie 2 Wochen zuvor. Dirk erspielte sich eine aussichtsreiche Stellung, engte den König mit beiden Türmen ziemlich ein. Gefühlsmäßig muss da einiges gegangen sein. Leider reichte es jedoch wieder nicht zum Sieg. Dirk musste sich mit der Punkteteilung begnügen.
Hochzufrieden waren die Fans hingegen mit der Punkteteilung von Thomas. Thomas konnte seine Partie die ganze Zeit über im Gleichgewicht halten, zwischenzeitlich sah ich ihn im Kampf ums Zentrum und mit verdoppelten Türmen sogar leicht im Vorteil. Es kam dann aber zum Bauernendspiel, welches Thomas sicher zum Remis führte. Ein schöner Achtungserfolg! 2:3-Zwischenstand.
Wir brauchten nun den ganzen Zähler bei Oerti. Danach sah es jedoch zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr aus. Oerti war mutig, nahm mit dem g-Bauern auf f und auch auf e. Erhielt dadurch einen, zeitweise 2 Bauern und das Zentrum, gab jedoch die Königssicherheit und sah sich heftiger Angriffe am Königsflügel gegenüber. Gegen einen 250 DWZ-Punkte mächtigeren Gegner kein leichtes Unterfangen. Oerti ließ sich aber nicht beirren und suchte sein Heil im Zentrum. Um die Angriffe abzuwehren musste Oerti jedoch die gewonnenen Bauern zurückgeben, sodass es zu einem Bauerndspiel mit gleicher Bauernanzahl kam. Oerti hatte etwas Raumnachteil, hielt jedoch souverän das Remis.
Harter Kampf gegen den stärksten Gegner der Liga. Auch mit der knappen Niederlage können wir mit dem Schachjahr 2016 zufrieden sein. Wir rutschen zwar auf den 5. Tabellenplatz ab, wollen 2017 aber nochmal in den Angriffsmodus gehen und die vor uns platzierten Vereine unter Druck setzen. Jeßnitz bleibt Zweiter hinter dem Tabellenführer SK Dessau 93 III.
SG Jeßnitz vs. SSC Annaburg 3,5:2,5