Und schon wieder ist eine Bezirksliga-Saison rum. Normalerweise endet eine Saison mit einer Zentralen Runde. Diesmal nicht, leider ließ sich kein Verein finden, der in der Lage gewesen wäre eine solche zentrale Runde mit 10 Mannschaften an einem Ort durchzuführen. Auch wir mussten uns der Jessener Kneipennacht beugen. So führte uns der Weg, wie im Vorjahr auch, nach Roßlau.
Roßlau, normalerweise ein Abstiegskandidat legte bislang eine beeindruckende Saison hin, in der Hinrunde wurden sämtliche Mannschaftspunkte eingefahren, folglich war der SV lange Zeit Tabellenführer. Im Jahr 2013 ging den Roßlauern dann etwas die Puste aus, wobei nun auch die stärkeren Teams der Liga ihre Visitenkarte in Roßlau abgaben. So auch heute mit uns.
Im Übrigen gab es die gleiche Begegnung auch schon am letzten Spieltag der Vorsaison. Damals trennte man sich einigermaßen friedlich 3:3. In diesem Jahr waren wir, dank Flori, schon vorzeitig gerettet. Für uns bedeutete dies, alle Mann verzichten auf eine Vorbereitung. So auch ich. Stattdessen plante man schon Samstag Abend den sonntäglichen Tagesverlauf. Aus dem Vorjahr war mir noch bewusst, dass mein Gegner Andreas Troch die Partie recht zügig spielte, sodass ich den Plan fasste ebenfalls etwas schneller zu ziehen, bei einem Partieende bis 11 Uhr würde man es noch rechtzeitig zum Anpfiff der Zweitligabegegnung Cottbus - Bochum mit Neutrainer Peter Neururer schaffen.
Dirk, Frank Gregor und unser Klassenerhalts-Held Flori reisten aus der schönsten Schachstadt der Welt Annaburg an, ich gesellte mich aus Leipzig dazu. Leider konnten wir nur 5 Spielberechtigte zusammenkratzen, sodass wir mit Spielbeginn 0:1 zurücklagen. Wir ließen das 4.Brett frei, die 5 € Brett-frei-lass-Strafe nahmen wir gern in Kauf, in einer bedeutungslosen Begegnung. Andreas saß mir wie im Vorjahr gegenüber. Wie vor exakt 364 Tagen blitzte er erneut die Begegung runter, ich blitzte mit, schließlich hatte ich ja noch was vor. Ich stürmte am Königsflügel nach vorne, wollte eine zügige Entscheidung. Den Angriff sah Andreas wohl so stark, dass er kurzentschlossen zum Opfer inklusive Remisgebot griff. Opfer und Remisgebot in einem ist zumeist etwas unglücklich, zeigt es doch, dass er seinem eigenen Opfer nicht viel zutraut. Ich warf einen Blick auf die Uhr und spielte weiter. Nach gerade mal 60 Minuten hatte ich den Sieg eingetütet, 1:1 und weiter zum Fußball. Leider nahm sich Cottbus kein Vorbild an den Annaburger Schachspielern, Cottbus verlor 0:2.
Von den weiteren Begegnungen kann ich nun nur noch vom Hören-Sagen berichten. Flori war kurz nach mir breit. Egal, seinen wichtigsten Sieg hatte er in der Partie zuvor eingefahren, ein gutes Pony springt eben nur so hoch wie es eben muss.
Gregor hatte ein Turmendspiel mit Mehrbauern auf dem Brett. Es reichte leider nicht ganz zum Sieg, aber zur Punkteteilung. Franks Sieg war nie gefährdet, sodass es auf Dirk ankam. Angeblich hatte Dirk Siegchancen, um es sich nicht mit Roßlau zu verscherzen willigte er trotzdem ins Remis ein. 3:3.
5. Tabellenplatz der Bezirksliga
Eine recht ordentliche Saison beenden wir auf dem 5. Tabellenplatz. Ebenfalls eine Parallele zur vergangenen Spielzeit. Mit 8,5 aus 9 Punkten haben wir außerdem den MVP, den Most Value Player der Bezirksliga in unseren Reihen. Aber auch Dirk und Frank, welcher seine schwache Hinrunden-Form überwinden konnte, haben großen Anteil am Klassenerhalt. Der Klassenerhalts-Held ist und bleibt trotzdem Flori.
An der Tabellenspitze gab es ein heißes Duell. Zerbst führte mit 0,5 Brettpunkten vor Piesteritz II und beide Teams trafen aufeinander. Es endete 3:3, was Zerbst knapp zum Aufstieg reicht. Piesteritz II darf sich ärgern am vorletzten Spieltag gegen Absteiger Löberitz nicht auf einen höheren Sieg gespielt zu haben. Herzlichen Glückwunsch nach Zerbst und viel Erfolg in der Bezirksoberliga! Die Liga nach unten verlassen Löberitz IV und CFC Germania III.
Schach in der Sommerpause
Zum Saisonschluss sei noch auf 3 interessante Termine in der Sommerpause hingewiesen. Zum einen findet am 1.Mai in Annaburg das "Fest der Vereine" statt, bei dem auch der SSC Annaburg mit einem Schach-Stand vertreten sein wird. Neben Autogrammen bietet es Fans, Hobby-Schachspielern und Möchtegern-Großmeistern einmal die Chance sich mit Gleichgesinnten zu messen. Aus der Annaburger Schachszene wird voraussichtlich alles vertreten sein was Rang und Namen hat, einzige Ausnahme ist unser Spitzenbrett. Ebenfalls am 1.Mai findet der 7. Airport-Cup Leipzig am Leipziger Flughafen statt. Auch dort ist mit Annaburger Beteiligung zu rechnen. Und vom 25.-31.Mai findet das alljährlich vom SV Jenapharm Jena veranstaltete Georg-Schönfelder-Landopen in Labrun statt. Nach jetzigem Stand werden auch dort 3 Annaburger mit von der Partie sein.