Nur eine Woche nach dem Ligaspiel sollte es schon weitergehen. Allerdings auch nur, da unser Gegner einer Vorverlegung des Spiels unkompliziert zustimmte, vielen Dank an dieser Stelle. Auf dem Plan stand das Pokalspiel bei der TSG Wittenberg. Die TSG Wittenberg ist richtig gut in die Saison gestartet und kommt aktuell als Tabellenführer der Bezirksoberliga daher. Auch wenn wir nur Außenseiter waren, glaubten wir gegen das höherklassige Team durchaus an unsere Chance, erst recht als die nominell stärkste Wittenbergerin Christin Lommert nicht im Spielsaal erschien. Unglücklich waren wir darüber nicht, auch wenn damit meine Vorbereitung hinfällig war.
Somit bekam ich es mit Maximilian Schulz, DWZ 1747, zu tun. Maximilian schwächelte zu Saisonbeginn etwas in der Liga und auch heute erwischte er eher einen gebrauchten Tag. Ich kam mit leichtem Vorteil aus der Eröffnung und öffnete die e-Linie im Zentrum. Doch Maximilian entwickelte heute die falschen Ideen, ohne viel Zutun war es Maximilian, der seine Stellung selbst nach und nach verschlechterte. An die Gewinnstellung ließ ich dann keine Luft mehr ran. Maximilian streckte dann auch bei Zeiten die Waffen. 4:0 im Duell mit Maximilian für mich und heute die 1:0-Führung für uns.
An den weiteren Brettern sah es hingegen nicht ganz so gut aus. Dirk stand schon bei meinem ersten Rundgang merkwürdig, sein Gegner hatte sowohl Initiative als auch Raumvorteil. Leider fand Dirk keinen Weg zur Verteidigung und verschenkte stattdessen Tempi für einen Gegenangriff am Königsflügel, der jedoch schnell verpuffte. Die Konsequenz war ein Turmendspiel mit bis zu 3 Bauern im Rückstand. Dieses war dann auch nicht zu halten, Dirk verlor. 1:1 und solangsam begann das Zittern.
Auch Frank sah sich eher in die Defensive zurück gedrängt. Meiner Meinung nach verpasste er es jedoch im Zentrum einen wichtigen Bauern einzustreichen, mit dem er auch die Initiative hätte an sich reißen können. Letztendlich konnte Frank trotzdem in ein Leichtfigurenendspiel mit Mehrbauer abwickeln. Siegessieger übersah Frank jedoch eine Springergabel, sodass es doch nur zum Remis reichte.
Dies bedeutete für Oerti, dass er nicht verlieren darf. Nachdem er ein frühzeitiges Remisangebot ablehnen musste, entwickelte sich ein Damenendspiel mit beiderseitigen Chancen. Die Hoffnung auf ein Dauerschach war immer da. Und so sah es wohl auch Oertis Gegner. Anstatt die Partie auszuspielen bot er Remis, was Oerti diesmal dankend annahm und uns in die nächste Runde brachte.
Mit unserem Standard-Pokalergebnis von 2:2 schlagen wir dank der Berliner Wertung den Bezirksoberliga-Spitzenreiter und ziehen in die nächste Runde ein. Bislang fiel die Berliner Wertung übrigens immer zu unseren Gunsten aus. Ein Präsentkorb für den Erfinder der Berliner Wertung wäre inzwischen sicherlich mal angebracht.
"Pokal pur" hieß es an diesem Tag in Wittenberg. Neben unserem Spiel setzte sich parallel der VfL Gräfenhainichen, mit meinem Physiklehrer Uwe Kurth und mit dem geteilten Sieger des Schönfelder Opens 2018 Frank Schönfeld (mit mir zusammen Erster) spielend, deutlich mit 3,5:0,5 gegen die TSG Wittenberg II durch. Außerdem erreichte Heiko Thomaschewski von der SG 1871 Löberitz die nächste Runde im Einzelpokal. Dafür mussten nach dem Remis im Normalschach zwei Blitzpartien bemüht werden (1,5:0,5).
TSG Wittenberg vs. SSC Annaburg 2:2 (4:6 nach Verlängerung)