Weiter Erster nach dem Spitzenspiel
Frohen Sinnes fuhren wir zum Spitzenspiel zur zweiten Mannschaft des SV G/W Piesteritz. Genau wie wir sind die Piesteritzer gut drauf, gaben bislang nur einen Mannschaftspunkt ab und sind dementsprechend gerade mal einen Punkt hinter uns platziert. Wir wollten unbedingt die Tabellenführung verteidigen, ein 3:3 war also das Minimalziel. Aber auch Piesteritz hatte Ambitionen und trat nahezu in Bestbesetzung an. Gespielt wurde in der Gartenanlage "Frohsinn". Die anfänglichen Probleme nach unerwünschtem Befahren der Gartenanlage und dem verbotenen Einparken rückwärts zur Hecke störten unsere Konzentration nicht weiter.
An allen 6 Brettern wurde hart gekämpft. Wie man es von einem Spitzenspiel erwartet. Thomas ließ gegen seinen 300 DWZ-Punkte stärkeren Gegner nichts zu und wickelte sicher in ein ausgeglichenes Turmendspiel ab. Es dauerte nicht lange bis Remis vereinbart wurde. Starke Leistung von Thomas!
Silke kam eigentlich ziemlich gut aus der Eröffnung. Ihre Bauernstruktur war zwar etwas zerklüftet, dafür hatte sie nach klarem Entwicklungsvorsprung eine angenehme Stellung auf dem Brett. Leider opferte sie an falscher Stelle einen Läufer und geriet so in Nachteil. Die Niederlage entstand letztendlich durch Zeitüberschreitung.
Für den umgehenden Ausgleich sorgte ich. Wie von mir erwartet kam Skandinavisch aufs Brett. Ich konnte meine Vorbereitung durchziehen und hatte entsprechend ausgangs der Eröffnung Vorteil. Allerdings fehlte es mir im Mittelspiel an spielerischen Ideen, um diesen auch zu verwerten bzw. auszubauen. Nach Verspielen des Vorteils, erneutem Vorteil und nochmaligem Verspielen griff ich beim dritten Mal Vorteil zu. Ich opferte meinen Turm, wodurch ich meinen Isolani auf Reisen schicken konnte. Dieser konnte dann auch nur noch unter hohen materiellen Zugeständnissen an der Umwandlung gehindert werden. Ich verblieb mit zwei Leichtfiguren Vorteil. Mein Gegner opferte nach geklärter Lage die Dame, um sogleich aufzugegeben. Meine persönliche Bilanz gegen meinen Gegner Roland Steche baute ich auf 2,5:0,5 aus.
An den verbleibenden drei Brettern sah es leider nicht so gut aus. Frank musste in ein Damenendspiel mit Minusbauern. Glücklicherweise hatte Frank Raumvorteil und konnte unter Zurückgewinnung eines Bauern die Damen tauschen. Das entstandene Bauernendspiel war Remis.
Auch Oerti musste lange Zeit um das Remis kämpfen. Ernsthaft in Gefahr war es zu keinem Zeitpunkt, allerdings musste er sich in gedrückter Stellung aufs Verteidigen beschränken. Nachdem Oertis Gegner zweimalig Remis ablehnte überzog dieser seine Stellung sogar und plötzlich war es Oerti, der im Damenendspiel den einzig verbliebenden Bauern auf seiner Seite wußte. Doch leider hatte er dann die falsche Gewinnidee, seine Dame stand plötzlich im Abseits und konnte dem eigenen König beim Abwehren der Schachgebote nicht mehr unterstützen. Remis durch Dauerschach war unausweichlich.
Dirk ahnte schon, dass er auf eine seiner Angstgegnerinnen treffen könnte. Das kam dann auch so. Als ich das erste Mal auf sein Brett sah, konnte einem auch schon Angst und Bange werden. Dirk wurde am Damenflügel überspielt und funktionierte einen Läufer zum großen Bauern um. Aus der misslichen Lage konnte sich Dirk dann nur durch Qualitätsopfer befreien. Er behielt dabei das Läuferpaar, sodass auch sein Großbauer plötzlich stark wurde und er wieder selbst die Initiative suchen konnte. In beiderseitig knapp werdender Zeit war die Piesteritzerin glücklicherweise nicht zum Zocken aufgelegt und willigte ins Remis ein.
Etwas glücklich, aber zumindest an Oertis Brett auch etwas unglücklich erreichen wir unser Minimalziel und verteidigen die Tabellenführung. Frohen Sinnes konnten wir die Gartenanlage verlassen und uns auf den Heimweg bzw. den Weg in die Wittenberger Schloßkirche zum Konzert begeben. Ein wichtiger Schritt in Richtung Aufstieg.
SV G/W Piesteritz II vs. SSC Annaburg 3:3