Unsere Reise durch die Bezirksoberliga führte uns am zweiten Spieltag nach Bitterfeld. Gegen die SG Chemie Bitterfeld rechneten wir uns nicht viel aus, zu frisch sind noch die Erinnerungen an die 2:6-Niederlage im letzten Aufeinandertreffen vor 2 Jahren. Von der Spielstärke her sind wir an den vorderen Brettern sicherlich ebenbürtig, an den hinteren Brettern hingegen waren die Bitterfelder klar favorisiert. Und so gestaltete es sich auch bei meinem ersten Rundgang nach einer knappen Stunde. Hinten waren wir bereits an 2 Brettern im Nachteil und vorne hatte ich nur bei mir selbst ein gutes Gefühl. Doch dann kam das nötige Matchglück, was uns bei unserem Bezirksoberliga-Abenteuer vor 2 Jahren noch fehlte.
Tilo freute sich zunächst, dass sein Kontrahent Italienisch mit ihm spielte, stellte wenige Züge später jedoch fest, dass er auf Italienisch gar nicht vorbereitet war. Zunächst verlor Tilo nur 2 Tempi, dies summierte sich dann aber zu einer ganzen Figur. Trotz Gegenwehr war die Partie nicht mehr zu retten. Heute Abend ist Training, da üben wir Italienisch...
Besser machte es Thomas. Obwohl sein Kontrahent 450 DWZ-Punkte mehr aufzubieten hat, gestaltete Thomas die sizilianische Partie ausgeglichen. Viel gekämpft wurde dann auch nicht mehr, das Remis stand zeitnah fest.
Für den Ausgleich durfte ich sorgen. Gegen Falk Zschiesing, DWZ 1895 war ich besonders motiviert, schließlich verlor ich vor zwei Jahren in unserer bislang einzigen Partie. Und diesmal machte ich es eben besser. Aus der Eröffnung heraus gehörte mir die Initiative, während Falk noch Probleme bei der Figurenkoordination hatte. Dies konnte ich zu meinem Vorteil nutzen. Nach einer Schlagkombination verblieb ich mit einem Mehrbauern und einem druckvollen Zentrum. Mein Gegner gab wenige Züge später auf.
Silke knüpfte durchaus an ihre gute Leistung aus der ersten Runde an. Sie kämpfte lange, am Ende war ihr Gegner diesmal aber doch zu stark. Nach dem Verlust von 2 Bauern war die Niederlage im Endspiel nicht mehr zu verhindern.
Ähnlich erging es Sebastian, der fast 1.000 DWZ-Punkte weniger mitbrachte als sein Gegner. Sebastian spielte lange Zeit gut mit, verlor dann aber bei einer Kombination eine Figur, womit die Partie entschieden war.
Wieder auf 2,5:3,5 heran brachte uns Oerti. Oerti hatte eine für ihn typische geschlossene Stellung zu verwalten, bei der die Angriffschancen eigentlich eher bei seinem Gegner lagen. Doch dieser patzte zu unserem Glück im Zuge des Remisangebots, wodurch Oerti seine Bauern in die Schlacht schicken konnte und dies letztendlich zum Sieg nutzte.
Für den glücklichen 3;5:3,5-Ausgleich sorgte Frank, der im Springer + 3 Bauern gegen Läufer + 4 Bauern-Endspiel eigentlich keinerlei Gewinnaussichten besaß. Sein Kontrahent überzog die Stellung jedoch, indem er den Läufer für 2 Bauern opferte. Somit ging die Partie an uns.
Ebenso glücklich konnte Dirk den knappen 4,5:3,5-Sieg für uns sichern. Dirk musste sich eines heftigen Königsangriffes erwehren. Angeblich war die Partie zwischendrin mal verloren und am Ende wohl auch noch nicht unbedingt gewonnen. Wie auch immer, Dirks Gegner gab auf und wir waren mehr als happy über die Mannschaftspunkte 3 und 4.
Es muss schon alles zusammenkommen, damit wir in der Lage sind eine Mannschaft wie Chemie Bitterfeld zu besiegen. An diesem Tag kam alles zusammen. Unsere ersten 4 Brettern gewannen, davon mindestens 2 glücklich und hinten kam der halbe Zähler durch Thomas. Wir wissen diesen glücklichen Erfolg richtig einzuschätzen und nehmen die Punkte gerne mit. Platz 2 der Tabelle ist sicherlich nur eine Momentaufnahme, mit nun 4 Mannschaftspunkten ist aber schon ein großer Schritt in Richtung Klassenerhalt getan. Nun freuen wir uns erstmal über die Tabelle und auf das am Sonntag anstehende Pokalspiel gegen den Landesligisten SF Bad Schmiedeberg.