Nach Runde 1, in der ich bei der BlitzTrophy im Rahmen des 5. Innsbrucker Chess Festivals problemlos gegen Gan-Erdene Ganbat (Bretze Hall in Tirol/AUT) gewann, scherzten Philip Richter vom USV TU Dresden und ich noch, dass nun einer von uns an Brett 1 gegen den besten Österreicher, Super-GM Markus Ragger (DWZ 2671, SC Mpoe Maria Saal) spielen darf/muss. Als die Ansetzungen der 2. Runde verkündet wurden, bekam ich schlagartig schwitzige Hände. Es war tatsächlich an mir gegen Markus Ragger zu spielen. Meine Gedanken schweiften zwischen "Wann hat man mal die Chance" und "Oje, wie schaffe ich es nach 10 Zügen nicht komplett auf Verlust zu stehen" und das auch noch mit Schwarz. Viel Zeit blieb nicht zum Grübeln, es ging los und erstaunlicherweise hatte ich im Caro-Kann keine allzu großen Sorgen. Auch im Mittelspiel überspielte mich der Super-GM nicht, im Gegensatz zu mir, hatte er aber zumindest einen Plan. Und diesen bekam er dann im Turm/Läufer-Endspiel auch problemlos umgesetzt. Ich freute mich, einmal gegen einen derart starken Spieler gespielt und auch eine ganze Weile mitgehalten zu haben. Das sah er wohl genauso, sonst hätte er sich wohl nicht die Zeit genommen noch 2 Sätze mit mir zu wechseln und mir zu einer ordentlich Leistung zu gratulieren.
Beflügelt davon lief das Turnier auch weiterhin richtig gut für mich. Unter anderem bezwang ich in den folgenden Runden Emil Eull (DWZ 1915, SF Neuberg), verlor nur unglücklich gegen FM Siegfried Neuschmied (ELO 2270, SK Kufstein) und auf fragwürdige Weise gegen Anthony Petkidis (DWZ 2384, HSK Lister Turm). Zu meinem Highlight setzte ich in Runde 5 an, als ich IM Michael Fedorovsky (DWZ 2357, FC Bayern München) besiegen konnte. Und das auch noch ziemlich überzeugend in einer Sizialianischen Partie.
Nach weiteren Siegen gegen Michael Scholz (DWZ 1832, SK 1912 Mömbris) und Benedikt Schwarz lief ich nach 11 Runden mit starken 6 Punkten ein. Im 146 Spieler umfassenden Teilnehmerfeld reichte dies zu einem guten 53. Platz. Das Turnier gewann GM Nikita Meshkovs aus Lettland.