Nachdem wir in den vergangenen Jahren vielen höherklassigen Mannschaften ein Bein stellen konnten, wollten wir auch dieses Jahr wieder für Furore sorgen. Viele können sich ja sicher noch an das Erreichen der Finalspiele um den Landespokal 2012 erinnern, gleiches hatten wir wieder vor. Mit dem Landesligisten erwischten wir jedoch ein sehr unangenehmes Los. Unangehnem insofern, da SK trotz massig Zeit nicht in der Lage war einen Termin zu bestätigen. 3 Tage vor Spieltermin kam dann doch eine Zusage, naja zumindest eine halbe. Wir spielen, falls SK "nicht noch absagt".
Da kommt Freude auf, bei solchen Aussagen. Fest geplant war bei mir eigentlich eine Geburtstagsparty in Freiberg mit sonntäglichem Ausflug nach Dresden. Ab Donnerstag wurde also umgeplant, Eintrittskarte für Dresden verfallen lassen und statt nach Freiberg dann eben doch in die Heimat, falls keine Absage aus Dessau mehr kommt. Diese kam "leider" nicht.
Die SK-Taktik erzielte zumindest bei mir die gewünschte Wirkung, etwas angesäuert setzte ich mich ans Brett, nach den 7 ungeschlagenen Spielen vom Samstag wollte ich aber natürlich meine gute Wochenendsbilanz mit einem weiteren Sieg ausbauen. Wir spielten also mit mir an eins, Frank, Dirk und Flori an 4. Klar, dass wir wieder auf Flori setzten, schließlich war er es, welcher uns in der Vorsaison gegen SK IV den Klassenerhalt sicherte. Die Favoritenrolle lag sicherlich bei SK, auch wenn ein Zweiklassenunterschied auf den Brettern wohl nicht zu erwarten war. Unser Ziel waren 2 Punkte an den ersten drei Brettern.
Lediglich Flori war heute seinem Gegner doch deutlich unterlegen. Er verlor nach ordentlicher Leistung, konnte seinen Gegenüber jedoch nie vor ernsthafte Probleme stellen.
Auch Dirk fühlte sich nach eigener Aussage nicht wohl nach gespielter Eröffnung, aus meiner Sicht aber durchaus eine ausgeglichene Stellung, die er auf dem Brett hatte. Er opferte dann einen Gaul, durchaus mit Chancen Druck auf die Königsstellung zu entfalten. Leider rannten die Bauern nicht ganz so wie von Dirk geplant. 0:2!
Da auch ich zu diesem Zeitpunkt schon auf verlorenem Posten stand, war die Begegnung damit durch. Ich stand im Franzosen als Schwarzspieler etwas gedrückter, konnte nach dem Gewinn eines Zentrumsbauern meine Stellung auch (kurzzeitig) sichern. Leider verpasste ich mehrmals den Zeitpunkt die Stellung zu vereinfachen, statt Gaul schlägt Gaul verkomplizierte ich die Stellung und übersah anschließend eine Kombination die mit einer Mattdrohung und gleichzeitig attackiertem Läufer endete. Danach gab es nicht mehr viel zu retten. Ärgerlich, schließlich sah mich Fritz zu diesem Zeitpunkt mit 1,5 Bauerneinheiten vorne, dass ich die Schärfe aus der Stellung nehmen muss, war eigentlich auch zu erkennen, leider tat ich es nicht. Sicherlich wäre die Partie auch dann noch nicht gewonnen gewesen, aber so einfach habe ich selten eine Partie aus der Hand gegeben. Unser Ausscheiden geht somit klar auf meine Kappe. Sorry!
Mit einer schönen Kombination beendete Frank seine Begegnung. Mit einem Abzugsschach wurde die gegnerische Dame vom Spielgeschehen abgeschnitten und anschließend das Mattnetz gesponnen. Stark, aber leider nur noch Ergebniskosmetik.
In dieser Pokalsaison gelang uns leider keine Überraschung, diese war aber durchaus im Bereich des Möglichen. Das Aus kam wie im Vorjahr im Achtelfinale. Die Möglichkeit der Revanche bietet sich uns bereits im nächsten Ligaspiel, wenn die vierte Mannschaft von SK in der schönsten Schachstadt der Welt antreten darf.
SSC Annaburg vs. SK Dessau 93 II