Bei der Bezirkspokal-Auslosung war das Losglück nicht gerade auf unserer Seite. Mit dem CFC Germania 03 erwischten wir gleich in der ersten Runde mit dem Verbandsliga-Tabellenführer einen der Mitfavoriten auf den Pokalsieg. Zudem fielen mit Frank und Oerti gleich zwei unserer stärksten Spieler aus, sodass ich unsere Siegchancen bei der Taktikbesprechung am Vortag auf lediglich 5% taxierte. Der Plan war schnell besprochen, vorne zwei Siege und hinten darf befreit aufgespielt werden.
Und das wurde auch getan. Sebastian kam zwar nicht mit Vorteil, aber immerhin ganz entspannt aus der Eröffnung. Sebastian wählte eine interessante Fortsetzung mit Doppelbauer, später sogar mit Minusbauer und erhielt Kompensation durch Entwicklungsvorsprung und Angriffsmöglichkeiten am Königsflügel. Leider fand Sebastian dann jedoch nicht immer die beste Fortsetzung, sodass der Angriff schnell verpuffte. Als dann taktisch Material verloren ging, war die Partie entschieden. 0:1.
Ähnlich verlief auch meine Partie. Mit den schwarzen Steinen hatte ich gegen den Panow-Angriff zunächst keine Probleme die Partie auszugleichen. Eigentlich fühlte ich mich in der Stellung recht wohl. Von meinem Plan gegen den sicher blockierten Isolani zu spielen, versprach ich mir durchaus Siegchancen im Endspiel. Leider überschätzte ich den gegnerischen Angriff am Königsflügel und wehrte Drohungen ab, die gar nicht existierten, anstatt weiter meinen Plan zu verfolgen. Die Partie schwankte mehrfach zwischen komplettem Ausgleich und deutlichem Vorteil für Köthen. Letztendlich hatte mein Gegner aber wohl doch noch etwas mehr Durchblick als ich. Er beendete die Partie mit einem schönen Damenopfer, welches unumgänglich zum Matt führte. Damit hatten wir an Brett 1 und 3 bereits verloren, sodass wir selbst bei zwei weiteren Siegen an Brett 2 und 4 nicht mehr über die Berliner Wertung in die nächste Runde einziehen hätten können.
Viel Rechnerei war aber auch gar nicht nötig, denn sonderlich prickelnd sah es auch bei Dirk und Fabian nicht aus. Am nähesten am Zählbaren war dann wohl noch Fabian, dessen Partie ebenso häufig zwischen Ausgleich und Nachteil schwankte. In Zeitnot griff Fabian nach einem vergifteten Bauern, was einen ganzen Springer kostete. Kurz darauf fiel noch ein weiterer Bauer Fabians Gefräßigkeit zum Opfer. Wiederum vergiftet, sodass der Läufer auch noch vom Brett musste. Das war ein wenig zu viel des Guten, die Partie war nicht mehr zu retten.
Gar keinen Stich sah Dirk. Trotz weißen Anzugsvorteils hatte Dirk schon nach wenigen Zügen eine komplizierte Stellung zu verwalten, in der sein Läufer auf absehbare Zeit kein Sonnenlicht mehr zu sehen bekommen sollte. Dirk suchte Entlastung in einem Turmopfer, das die Stellung transformierte, aber nichts am Partieausgang ändern sollte. Dirks Gegner verwertete sicher.
Der CFC Germania 03 hat eindrucksvoll nachweisen können, weshalb sie 2 Ligen über uns spielen. Für uns war diesmal nichts zu holen. Nichts desto trotz werden wir im nächsten Jahr einen neuen Anlauf im Pokal nehmen. Neben Köthen qualifizierten sich der TSV Elbe Aken und die SG Chemie Bitterfeld für die nächste Runde.