Der SV Dresden-Striesen verlegte kürzlich sein Gründungsdatum nach vorn. Von 1990 auf 1922. Und schon hatte man was zu feiern, nämlich 100-jährliches Bestehen. Was ein schöner Zufall. Die Feierlichkeiten beinhalteten ein Schnellschachturnier, an dem sich neben mir 44 weitere Feierwütige beteiligten. Der Plenarsaal des Dresdner Rathauses bot dafür die allerbesten Bedingungen. Nach einem leichten Sieg in Runde 1 gegen Daniel Wetzel (SV Dresden-Striesen, DWZ 928) wurde es in Runde 2 direkt kurios. Ich verlor meine Partie gegen den Setzlistenersten FM Daniel Siedentopf (SG Grün-Weiß Dresden, DWZ 2234), wurde für Runde 3 aber trotzdem mit 2 Punkten ausgelost. Es stellte sich heraus, dass mein Gegner das Ergebnis falsch eingetragen hatte und nun keine sonderlich großen Ambitionen mehr hatte dieses noch ändern zu lassen. Habe ich so auch noch nicht erlebt. Mit voller Punktzahl traf ich nun auf Günter Weidlich (SV Fortschritt Pirna, DWZ 2079). Gegen Günter machte ein weit vorgerückter Freibauer das Rennen. Diesen konnte er nur unter Leichtfigurengabe vor der Umwandlung stoppen. Das Endspiel mit Mehrfigur gewann ich sicher und startete somit perfekt mit 3/3 ins Turnier.
In Runde 4 traf ich auf Matthias Hörr (SK König Plauen, DWZ 2124), dem ich im Vorjahr äußerst unglücklich beim Chess Festival in Innsbruck unterlag. Und auch diesmal war ich drauf und dran ihm eine Niederlage zuzufügen. Ich opferte zwei Bauern für einen vielversprechenden, langanhaltenden Angriff. Letztendlich konnte ich seine Festung aber nicht durchbrechen und verlor die Partie, nachdem mich Matthias mithilfe eines schicken Turmopfers mattsetzte. Gegen Diego Pascual (SV Dresden-Striesen, DWZ 2042) war ich in Runde 5 chancenlos.
Wild wurde es in Runde 6 als ich gegen Joachim Kehr (SV TuR Dresden, DWZ 1846) zunächst eine Qualität gewann und in ein sicherlich gewonnenes Endspiel abwickelte. Dort agierte ich jedoch zu sorglos. Plötzlich begriff ich, dass ich an den gegnerischen Freibauern gar nicht mehr herankomme. Glücklicherweise griff aber auch mein Gegner fehl und begnügte sich dann auch nicht mit einer Zugwiederholung, sodass ich die Partie dann doch noch zu meinen Gunsten entscheiden konnte, Glück gehabt! Gegen Johannes Luft (SV Grimma, DWZ 1857) in Runde 7 war ebenjene bei mir dann schon raus und ich hatte schnell verloren. Schone meine 2. Pleite gegen ihn, nachdem wir uns zuvor 2019 in Kesselsdorf gegenübersaßen.
Platz 12 ist stark, Top 10 wäre aber auch möglich gewesen. Runde 2 verzerrte mein Turnier aber doch ganz schön. Egal, Spaß gemacht hat es allemal. Den Turniersieg sicherte sich Matthias Hörr. FM Daniel Siedentopf erreichte trotz des Fauxpas gegen mich noch Rang 2! Das Treppchen komplettierte Martin Friebe vom Krostitzer SV.