HaJö, Silke & Tilo
Das Auswärtsspiel gegen den Tabellenersten und heißen Aufstiegsaspiranten SK Dessau 93 II gingen wir mit nur geringen Erwartungen an, zumal zwei unserer Stammspieler (Frank und Evi) an diesem Tag verhindert waren. Aber trotz dieser Ausfälle traten wir dem Gegner mit einem vollständigen Oktett gegenüber, was von der ausgezeichneten Moral unseres eingeschworenen Teams zeugt. Überraschend schnell konnten wir die Niederlage von Sebastian egalisieren. Sebastian verlor einen wichtigen Zentrumsbauern und dann auch schnell die Partie. Ich (mit Weiß an Brett 1) konnte meinen Gegner in der Aljechin-Verteidigung überraschen und baute meinen Vorteil im Mittelspiel zu einem ansehnlichen Königsangriff aus. Mein Gegner fand keine Verteidigung. Bereits im 17. Zug gab mein Gegner auf. Zwei Züge später wäre es aber auch Matt gewesen.
Leider hielt der 1:1-Zwischenstand nicht allzulange. Silke kamen schnell zwei Bauern abhanden. Sie rettete sich zwar noch bis ins Turmendspiel, dort war dann aber Feierabend. Am Ende rannte Silke ins Selbstmatt. Einen knapp 700-DWZ Punkte stärkeren Gegner hatte Tilo zu bearbeiten. Und das gelang ihm zunächst erstaunlich gut. Tilo baute seinen Anzugsvorteil zu klarem Vorteil im Mittelspiel aus, nur um dann die Partie einzügig wegzuwerfen. Tilo nahm einen Springer mit der verkehrten Figur wider, wodurch die eigene Dame ohne Deckung blieb. Dame weg, sofortige Aufgabe. Sehr schade! Beim 1:3-Zwischenstand schien alles in erwarteten Bahnen zu verlaufen.
Flori, Thomas & Dirk
Wäre da nicht Thomas gewesen. In extremer Zeitnot (2 Sekunden für 2 Züge) und eigentlicher Verluststellung zeigte Thomas was in ihm steckt. Er schaffte die Zeitkontrolle und brachte damit wohl auch seinen Gegner aus dem Konzept. Denn dieser schenkte nur 2 Züge nach der Zeitkontrolle seinen Turm her. Thomas griff zu, gewann die Partie und holte sich seinen ersten 1700er DWZ-Skalp! Und das an Brett 3, soweit vorn wie noch nie. Stark gemacht, herzlichen Glückwunsch.
Plötzlich schien was drin zu sein für uns. Dirk stand gut und bei HaJö ging ich sowieso von einem vollem Punkt aus am letzten Brett. Doch zunächst musste Flori die Waffen strecken. Flori hielt die Partie lange offen, doch sein 700 DWZ-Punkte mächtigerer Gegner blieb geduldig und fand irgendwann die Lücke in Floris Verteidigung.
So knapp wie erhofft wurde es dann leider doch nicht. Dirk stand wie erwähnt richtig gut, fand nur leider den Gewinnweg nicht. Die Stellung entschärfte sich und wurde bei noch leichtem Vorteil für Dirk Remis gegeben.
Überraschend war die Niederlage von HaJö, der eigentlich alles im Griff hatte. Aber auch Gewinnstellungen muss man erstmal noch verwerten. HaJö gelang dies heute irgendwie nicht, er verzettelte sich komplett und warf die Partie noch weg.
Vor dem Spiel hätte ich eine 2,5:5,5-Niederlage sofort unterschrieben, im Spielverlauf wäre mit ganz viel Matchglück sogar ein 4:4 denkbar gewesen. Möglich machte es Thomas erster 1700er Skalp. Immerhin haben wir erneut nachgewiesen auch den besten Mannschaften dieser Liga einen ordentlichen Kampf liefern zu können. Der SK Dessau 93 II sicherte sich mit diesem Sieg vorzeitig die Meisterschaft und steigt absolut verdient in die Landesliga auf. Herzlichen Glückwunsch! Wir hingegen rutschen auf den 8. Tabellenplatz ab und sollten am letzten Spieltag nochmal alles in die Waagschale werfen, um den Klassenerhalt perfekt zu machen.
Hätte schlimmer kommen können beim Tabellenführer