Schach in Annaburg => SSC

Wenn Dein Gegner Dir ein Remis anbietet, versuch herauszufinden, weshalb er glaubt schlechter zu stehen.
Nigel Short
Um im Schach Erfolg zu erringen, muss man es sehr lieben und Talent mitbringen. Gute Schachspieler werden geboren, berühmte werden geformt.
Michail Tal
Ich halte jeden, mit dem ich spiele, so lange für einen Meister, bis er mir das Gegenteil bewiesen hat.
Wassili Panow
Schach bereichert den Menschen in kulturvoller Hinsicht, erweitert seinen Horizont und fördert die Entwicklung freundschaftlicher Beziehungen zwischen den Menschen.
Paul Keres

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SSC Annaburg vs. SV 51 Zerbst 4:2

Bezirksliga Tabelle nach Runde 5SSC Annaburg auf 2 - Den Aufstieg im Blick

 

Im letzten Ligaspiel des Jahres wartete nochmal ein echtes Schwergewicht auf uns. Mit dem SV 51 Zerbst bekamen wir vom letztjährigem Bezirksliga-Meister Besuch, welcher nur noch in der Liga ist, weil er auf den Aufstieg verzichtete. Wir waren also dementsprechend vorgewarnt und wußten, dass wir alles raushauen müssen, um mit uns selbst zufrieden unterm Weihnachtsbaum sitzen zu können. Die Zerbster traten mit einer starken Aufstellung an, lediglich Brett 6 fiel etwas ab. Zunächst war jedoch Warten angesagt, die Zerbster erschienen nicht pünktlich um 9 im Spiellokal. Die Zeit vertrieb uns Flori mit mehreren Rechen-Aufgaben. Als "Lehrer" machte er sich durchaus gut, da ist die spätere Berufswahl wohl vorprogrammiert.

Irgendwann kam Zerbst dann doch und es ging an allen Brettern los. Mein erster Rundgang nach einer halben Stunde stimmte mich bereits sehr positiv. Fabian an 6 stand bereits auf Sieg. Auch ich kam im Franzosen hervorragend aus der Eröffnung und hatte neben der Initiative bereits einen Bauern eingeheimst. Bei Frank, Dirk und Thomas war noch nicht viel zu sehen, lediglich Roland stand als Weißer im Franzosen etwas komisch, sein rückständiger Bauer bereitete mir leichte Sorgen.

Als erster durfte diesmal Fabian jubeln. Er hatte plötzlich einen ganzen Turm mehr, wie es dazu kam habe ich leider nicht mitbekommen. Diesen Vorsprung gab er nicht mehr aus der Hand. Für ihn bereits der zweite Sieg in dieser Saison! Nach dem Lehrgeld in der vergangenen Saison entwickelt sich Fabian so langsam zum regelmäßigem Punkter, sauber! 1:0

Frank übertrieb es diesmal nicht mit Experimenten. Er hatte frühzeitig die Initiative und konnte seinen Gegner am Königsflügel immer weiter in die Verteidigung treiben. Der Raumvorteil ließ ihm viele Optionen, er entschied sich für eine der gewinnbringenden. 2:0 

In Anbetracht des komfortablen Vorsprungs reichte Thomas das Remis. Zum Zeitpunkt des Remisangebots war aber auch nicht mehr viel drin in der Stellung. Für ihn eine starke Hinrunde und für uns eine echte Verstärkung!

Nun war ich dran. Mit Thomas Wittmann endlich mal ein ebenbürtiger Gegner, den ich im letzten Jahr gut im Griff hatte und besiegte. Auch dieses Jahr war dies natürlich das Ziel. Ich kam schnell in Vorteil, hatte die Initiative und einen Bauern mehr. Die Wortwechsel während der Partie zeigten, dass Thomas äußerst unzufrieden war, ich fühlte mich hingegen sehr wohl in meiner Stellung und war mir dem Sieg ziemlich sicher. Das Erobern der Qualität Turm gegen Springer ließ ich aus und entschied mich stattdessen dafür in ein meiner Meinung nach gewonnenes Endspiel abzuwickeln, in dem ich einen gegnerischen Springer in die Ecke manövrieren und einen isolierten, dafür allerdings freien Bauern in der gegnerischen Struktur schaffen konnte und als Angriffsziele auserkor. Damit verfolgte ich jedoch vollkommen den falschen Plan. Der Springer konnte recht einfach reaktiviert werden und der Bauer wurde plötzlich immer stärker, was auch daran lag, dass ich noch einmal richtig daneben griff und einen Abtausch vollkommen falsch berechnete. Frustiert lehnte ich auch noch zwischendurch ein Remisangebot ab in zudem Zeitpunkt ausgeglichener Stellung. So brachten Thomas am Ende die Figuren den Sieg, welche ich ursprünglich als seine Schwachstellen ausgemacht hatte. Ich ärgerte mich maßlos, zumal meine 8,5/9 aus dem Vorjahr nun schon nicht mehr zu wiederholen sind. 2,5:1,5

Glücklicherweise linderte Dirk meinen Ärger. Ein Blick auf sein Brett zeigte zu dem Zeitpunkt, wer hier heute die Mannschaftspunkte einsacken würde können. Er hatte bereits eine Leichtfigur mehr und drückte auf die gegnerische Königsstellung. Er jagte noch den gegnerischen König übers Feld und fuhr den Punkt dann sicher ein. Sieg!

Die letzte Partie, Roland saß einem 400 DWZ-schwererem Spieler gegenüber, wurde somit bedeutunglos. Aufgrund des ausgeglichenen Endspiels mit ungleichfarbigen Läufern rechnete auch jeder Umstehende mit einem sofortigem Partieende durch Einigung auf Remis. Dass dann noch über eine Stunde gespielt werden sollte grenzte an puren Wahnsinn. Kurz nach Dirks Partieende unterlief Roland ein Fehler. Anstatt den gegnerischen Randbauern zu eliminieren und so wohl ein schnelles Remis herbei zuführen, entschied er sich einen Bauern zu geben und dafür seinen eigenen Bauern auf der 6. Reihe zu halten. Dies verstand niemand, nach eigenen Aussagen wollte Roland so sogar noch den Sieg herbeiführen. Fatalistische Stellungseinschätzungen also auf beiden Seiten. Der Kampfeswillen des Zerbsters war nun jedenfalls ungebrochen. Er fightete und fightete. Roland ließ so ziemlich jede Chance auf ein schnelles Remis aus, auch er verkomplizierte die Stellung wo er nur konnte. Von uns hatten zum Glück bis auf Dirk und mich alle schon den Heimweg angetreten, sodass sich nur Dirk und ich dieses Schauspiel geben mussten. Am Ende wurde auch noch die Zeit knapp, was Roland bei noch ca. 2 Minuten auf der Uhr nicht davon abhielt weiter mitzuschreiben. Sowohl spieltechnisch als zeitmanagementmäßig ein äußerst kurioses Endspiel. Obwohl es keine Mannschaftspunkte mehr zu verteilen gab, war es für die zum Zugucken verdammten wohl am schlimmsten. Dirk erlitt bei Rolands Endspiel mitgezählte 83 Herzinfarkte. Ich erreichte die gleiche Zahl, konnte zu dem aber noch 25 Nervenzusammenbrüche aufgrund Rolands Mitschreiben in Zeitnot vorweisen. Glücklicherweise wußte Roland, dass man auf Remis reklamieren darf, was er auch tat. Ohne viele Diskussionen einigte man sich dann auch ohne Schiedsrichterentscheidung auf Remis, das einzig logische, auch wenn man dieses Ergebnis bereits eine Stunde eher ohne Stress hätte haben können. Meiner Meinung nach war das Endspiel stets Remis, obwohl Roland es zwischendurch immer wieder spannend machte.

So schlagen wir überraschend Zerbst mit 4:2 und sind dick im Geschäft um die Meisterschaft und den Aufstieg. Insgesamt eine sehr kuriose Saison bislang. Auch an diesem Spieltag gab es wieder unerwartete Ausgänge, wie das 3:3 zwischen Spitzenreiter Holzweißig und dem punktlosen Letzten SK Dessau IV oder auch der 2:4-Niederlage meines eigentlichen Staffelfavoriten SK Dessau III gegen den SV Bitterfeld/Wolfen II. Nun stehen gleich 4 Mannschaften mit 7 Punkten an der Tabellenspitze, aber selbst der 7. hat mit nur 2 Punkten Rückstand noch reelle Aufstiegschancen.

Einzelergebnisse Annaburg gegen ZerbstSSC Annaburg vs. SV 51 Zerbst 4:2

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