Nach dem Achtelfinalsieg über die SG Chemie Bitterfeld bescherte uns das Pokallos mit dem CFC Germania 03 nicht nur einen Gegner, der gleich 3 Ligen weiter oben in der Verbandsliga anzutreffen ist, sondern auch einen unserer Angstgegner. Köthen war für uns bisher immer Endstation. Die Köthener gewannen in der ersten Runde kampflos gegen unsere zweite Mannschaft und stiegen nun in den Pokalwettbewerb ein. Wir brachten unsere stärkeste Formation an die Bretter und setzten Frank an Eins. Köthen kam mit einer Mischung aus Spieler der 1. Mannschaft und Nachwuchskräften nach Annaburg. DWZ-mäßig waren wir an Brett 4 klar favorisiert, an den vorderen 3 Brettern lag der Unterschied bei max. 12 DWZ-Punkten, sodass spannende Partien zu erwarten waren. Neben Französisch kamen gleich drei Sizilianer auf die Bretter.
So auch bei Frank, der immer dann am Besten ist, wenn er direkt aus der Nachtschicht kommt. Mit den schwarzen Steinen hatte Frank kein Problem auszugleichen. Als schon alles nach einer Punkteteilung aussah, konnte Frank einen großen Fehler seinen Gegners zum Figurengewinn nutzen und uns in Führung bringen.
Die Führung hielt jedoch nicht sehr lange. HaJö probierte eine neu erlernte Eröffnungsvariante aufs Brett, allerdings recht holprig. Es gingen zügig 2 Bauern über Bord, einer gewollt, einer ungewollt, und Kompensation war nicht in Sicht. Auch ein weiteres Verzweiflungsopfer brachte nichts ein, sodass wir den Ausgleich hinnehmen mussten.
Dirk hatte Respekt vor dem Wing-Gambit seines Gegners und nahm den Bauern nicht. Die Stellung war eine ganze Weile ausgeglichen, ehe die 300 DWZ-Punkte Übergewicht doch den Ausschlag gaben. Dirk gewann eine Figur und verwertete dann sicher, inklusive hübschen Mattbild.
Nun brauchte ich an Tisch 2 noch einen halben Zähler zum Weiterkommen. Problem bei der Nummer: Ich saß einem meiner Angstgegner gegenüber. Gegen Karl Praczyk hatte ich zuvor zweimal verloren (Beide Niederlagen im Jahr 2012), obwohl ich stets derjenige mit der höheren DWZ war. Heute trennte uns nur ein einziger DWZ-Punkt. Ich war heiß, die persönliche Bilanz gegen Karl etwas aufzupolieren und spielte am Königsflügel voll auf Angriff. Karls Angriff am anderen Flügel verteidigte ich halbwegs solide, sodass ich dann tatsächlich zuerst Zugang zum gegnerischen, unrochierten König bekam. Kurz bevor ich taktisch Material eingeheimst hätte, gab Karl auf. Ich freute mich doppelt. Zum Einen über den Einzug ins Halbfinale und zum Anderen erstmals Karl besiegt zu haben.
Weiter geht es schon am kommenden Sonntag. Auch dann wieder gegen Köthen. In der Liga treffen wir dann allerdings auf die 3. Mannschaft des CFC Germania 03.