Mit dem SK Dessau 93 III erwarteten wir den Tabellendritten zum Spitzenspiel in Annaburg. Entsprechend gewillt waren wir unseren ärgsten Konkurrenten um den Aufstieg auf Abstand zu halten. Kurzfristig mussten wir dabei auf Flori verzichten, bei dem sich Hundenachwuchs ankündigte. Evi half aus, hatte am 6. Brett aber auch nicht allzuviel zu tun, sie gewann kampflos, sodass ihre einzige Tagesaufgabe darin bestand, dieses Foto zu knipsen. Sah gut, 1-0 für uns und wenig später tat auch Thomas was er immer tut, Remis.
Gab uns anderen ein beruhigendes Gefühl, zumindest bis wir mal gegenseitig auf die Bretter schauten. Alle standen schlecht und das obwohl eigentlich noch unsere stärksten Leute spielten. Michael kam gegen einen 300-DWZ Punkte schwächer bewerteten Spieler eine Figur abhanden, auch ernsthaftes Gegenspiel fehlte, sodass der Punkt nach Dessau ging. Dirks Stellung war noch am ehesten dem Ausgleich nahe, er tat sich aber sichtlich schwer trotz seiner 500 DWZ-Punkte Übergewicht. In Zeitnot wendete sich hier das Blatt auf kuriose Weise. Es wurde unübersichtlich und sein Dessauer Kontrahent schlug nicht Dirks Bauern, sondern den eigenen. Ein unmöglicher Zug, der von beiden Seiten nicht bemerkt wurde. Es stellte sich erst bei der Analyse heraus, dass es wohl so gewesen sein muss. Mit Bauernvorteil und offener Königsstellung fand Dirk den Gewinn dann zügig, und wir waren doch etwas beruhigter.
Ich hatte mit den schwarzen Steinen alles geschafft, was man in der Eröffnung erreichen möchte, verpasste es dann aber im Zentrum vorzustoßen. Stattdessen mauerte ich mich unnötigerweise selbst ein und wurde plötzlich ziemlich überspielt. Einer meiner Stärken scheint es aber zu sein, mich im Endspiel gegen die Niederlage zu wehren. Ich gab einen zweiten Bauern, um meinen König aktiv zu halten und tatsächlich verspielte mein Gegner einen Großteil seines Vorsprungs und willigte doch ins Remis ein. Am Ende eine glückliche Punkteteilung für mich, welches beim Zwischenstand von 3:2 schonmal einen Mannschaftspunkt sicherte.
Zwischenzeitlich hatte auch HaJö seine Stellung wieder in den Griff bekommen. HaJö spielte nochmal seine neu erlernte Variante gegen Französisch, mit der er vor ein paar Wochen schonmal krachend scheiterte. Auch diesmal konnte er nicht wirklich Vorteil aus der Eröffnung holen, vielmehr übersah er noch einen Qualitätseinsteller. Zum Glück verpasste es der Gegner, den König in Sicherheit zu rochieren, sodass die Stellung kompliziert blieb und HaJö doch den Weg zum Ausgleich und später Vorteil fand. Im Bauernendspiel gab es er den Vorteil zwar wieder her, der Gegner fand den Remisweg allerdings nicht, sodass HaJö sogar noch den vollen Punkt holte.
Souverän wars nicht, am Ende zählen aber die 2 Mannschaftspunkte, mit denen wir weiterhin verlustpunktfrei ganz oben stehen. Den SK Dessau 93 III haben wir damit wohl aus dem Titelrennen genommen, neuer ärgster Verfolger ist Bad Schmiedeberg, die nur 2 Punkte hinter uns liegen. Hier kommt es im Februar zum direkten Duell, zuvor geht es aber in 2 Wochen zum VfL Gräfenhainichen III.
SSC Annaburg II vs. SV Blau-Rot Coswig III 3:1
Die Siegesserie unserer Zweiten setzt sich fort. Evi musste in der Ersten aushelfen, sodass mit Andre und Roberto gleich zwei Spieler ihr Debüt gaben. Den Auftakt machte aber Silke. Sie spielte eine tolle Partie, eroberte die gegnersiche Dame und verwertete sicher zum Sieg. Nicht viel länger brauchte Andre, der zum Jahreswechsel neu in den Verein kam und über die Schach-AG am Gymnasium Jessen den Weg zu uns fand. In seinem ersten Spiel gewann Andre zügig zwei Leichtfiguren, hatte im Mittelspiel aber nochmal Glück, dass sich das Blatt nicht wendete. Die Verwertung im Endspiel war dann wieder sehenswert. Souverän spielte auch Fabian am Spitzenbrett, der Punkt und Mannschaftssieg beim 3:0-Zwischenstand sicherte. Holprig verlief das Debüt von Roberto, der sich in einer für ihn unbekannten Eröffnung nicht zurecht fand und verlor. Verlustpunktfrei befindet sich unsere Zweite auf dem zweiten Tabellenplatz, knapp hinter Tabellenführer Löberitz.
Glücklicher Sieg im Spitzenspiel