Nach dem doch überraschendem Weiterkommen in Aken wartete im Achtelfinale des Bezirkspokals mit dem SK Dessau 93 III ein Ligakonkurrenten auf uns. Mit dem SK Dessau machten wir schon in der Vorsaison unliebsame Erfahrungen, schließlich warfen sie uns damals aus dem Pokal. SK Dessau 93 schickte diesmal drei Mannschaften im Pokal ins Rennen. Leider lehrte uns die Vergangenheit, dass dabei nicht immer die erste Mannschaft mit den stärksten Leuten besetzt wurde. So fuhren wir doch mit eher gemischten Gefühlen nach Dessau und waren sehr gespannt, ob uns die drittstärkste Mannschaft oder vielleicht doch eine anders zusammengesetzte Mannschaft erwartet.
Zu unserem Erstaunen war es dann tatsächlich die dritte Dessauer Mannschaft, die uns gegenüber saß, sodass wir sogar favorisiert in dieses Pokalduell gingen. Roland wählte dieses Mal allerdings die falsche Vorbereitung. Roland gewann am Vorabend ein Skatturnier, kam dadurch aber nur zu nicht einmal 3 Stunden Schlaf. Das dies zu wenig ist, zeigte ihm sein Gegner dann recht schonungslos auf. Ein paar unkonventionelle Züge und das ein oder andere Opfer und Rolands König stand blank. Allerdings hatte ich durchaus Hoffnung, dass die Stellung hält, so gefährlich sah es eigentlich nicht aus. Aber sie hielt nicht, vermutlich wählte Roland, bedingt durch Schlafmangel, auch ab und an den zweitoptimalsten Zug. Nun war es also geschehen um Roland, er hat mal wieder verloren, wurde aber auch Zeit.
Wirklich tragisch war der Rückstand für uns aber nicht, schließlich setzten wir auf unsere altbewehrte Strategie, 2 Punkte an den ersten drei Brettern zu erobern. In der Pflicht waren also nur Frank, Dirk und ich. Dirk ließ sich in der Sokolksi-Eröffnung nicht überrumpeln und verbesserte seine Position stetig. Einen Fehler seines Kontrahenten nutzte er, um mittels Zwischenschach die Qualität Turm gegen Springer zu erobern. Fortan war es ein leichtes für Dirk, den Sieg einzutüten und die Begegnung zum 1:1 auszugleichen.
Frank drückte auf die Stellung seines Gegners, griff dann aber etwas übermotiviert zum Opfer, welches ihm zwar noch mehr Spiel auf die Königsstellung bescherte, aber eben auch einen kleinen materiellen Nachteil. Der Nachteil schien leider auch zu überwiegen, der Dessauer war gut im Spiel und hatte einige Angriffsmöglichkeiten. Als Frank allerdings die Damen abtauschen konnte, drehte sich die Partie. Das Material war wieder nahezu ausgeglichen und Franks h-Bauer suchte sein Heil in der Offensive. Dies bemerkte auch Franks Gegner, aber zu spät, er war nicht mehr aufzuhalten. Die Partie war für Frank gewonnen. Damit war das Weiterkommen bereits in Sack und Tüten, das Viertelfinale wartet.
In meiner Partie war nicht sonderlich viel los. Ich erarbeitete mir frühzeitig Stellungsvorteile, musste mich aber am Königsflügel einiger mittelgefährlicher Angriffe erwehren. Zum Ende des Mittelspiels hin waren diese überstanden und ich ging in ein gewonnenes Endspiel, in dem ich sofort 2 Bauern abgriff und schließlich problemlos den Sieg einfuhr.
Im Parallelspiel an gleicher Stelle traf SK's Erste auf den VfL Gräfenhainichen mit meinem ehemaligem Physik-Lehrer an Brett 1. Er spielte aber auch einen kuriosen Stil zusammen und kam nur zum Remis, wodurch der VfL Gräfenhainichen unter anderem auch ausschied. Im Viertelfinale haben wir mit dem 1.SC Anhalt einen attraktiven Gegner zugelost bekommen. Und wir müssen nicht mal reisen, Anhalt kommt zu uns.