Pokalspiel am 25.01. in Jessen
Für das Pokal-Viertelfinale gegen den Landesligisten (2 Ligen höher als wir) wichen wir in unsere Trainingsräume nach Jessen aus, welche uns Allemannia freundlicherweise jeden Freitag zur Verfügung stellt. Da wir am Freitag beim Training genau zu acht waren konnten wir das Viertelfinale schonmal intern ausspielen. Dabei gewannen die für Dessau Angetretenen mit 3:1, wobei ich kurz vor dem Sieg noch pflichtbewusst über eine Aufgabe nachdachte, schließlich sollte der Sieg nach Annaburg gehen. 2 Tage später wollten wir dann für ein anderes Ergebnis sorgen. Sonntag um 10:00 oder auch 10:15 Uhr war es dann soweit. Mit etwas Verspätung, aber immerhin noch im akademischen Viertel ging es los. Während es für uns bereits die dritte Pokalrunde war, hatte Anhalt übrigens in der ersten Runde ein Freilos und in der zweiten Runde spielfrei, nun also auch Pokalauftakt für die Dessauer! Die Strategie war wie immer die gleiche, an den ersten drei Brettern müssen 2 Punkte her und hinten lassen wir Fabian machen was er will.
Dies hat er dann aber doch etwas zu wörtlich genommen. Fabian erwischte mal wieder einen seiner schlechteren Tage. Unsere Wundertüte stand schon nach ein paar Zügen auf verlorenem Posten. Die Entwicklung seiner Leichtfiguren hielt Fabian für überflüssig, der eigene f-Bauer wurde entfernt und im Zentrum wurde ein vergifteter Bauer genommen. Das Fabian dann bereits nach 45 Minuten eine Mattdrohung übersah war dann noch das Sahnehäubchen. Schade, da sein Gegner zumindest vom Papier her nicht übermächtig erschien, aber so gibt es natürlich nichts zu holen.
Nun war ich schon an der Reihe. Für mich ging es gegen Michael Oswald, den Trainer und Betreuer vieler früherer Dauerkonkurrenten in Jugendwettkämpfen wie bspw. Carsten Wenger, welcher heute allerdings nicht mit von der Partie war. Michael ist von der DWZ her nur 15 Punkte besser als ich, sodass ich mich auf eine ausgeglichene Partie einstellte. Dass wir uns dann jedoch dermaßen neutralisierten fand ich dann doch überraschend. Ich hatte zwar stets die Initiative auf dem Brett und das als Schwarzer, aber wirklich gefährlich wurde es nie. Kaum gefährliche Drohungen, stattdessen wurden Leicht- und Schwerfiguren recht zügig vom Brett getauscht, sodass es in ein absolut remises Endspiel mit Springer und 4 Bauern ging. Nach 48 Zügen hatte jeder noch seinen König. Eine Partie die keinen Sieger verdient hatte endet somit mit einem gerechtem Remis.
Zu diesem Zeitpunkt sah es auf den beiden Weiß-Brettern schon ganz gut aus, sodass ich mit meinem Remis durchaus zufrieden war. Dirk hatte ein Leicht- und Schwerfiguren-Spiel auf dem Brett was sicher nach seinem Geschmack ist. Auch in der Zeit war er klar im Vorteil. Nachdem Dirk in der doch undurchsichtigen Stellung zunächst einen Bauern und anschließend die Turm- gegen Läufer-Qualität erobern konnte war die Partie gewonnen. Genau der richtige Zeitpunkt um aus dem kleinen Saisonzwischentief herauszuschreiten. Stark, Ausgleich!
Umgehend bot Frank Remis. Kurioserweise wollte der Dessauer dieses augescheinlich sogar annehmen, wurde aber verständlicherweise von seinem Mannschaftsleiter zurückgepfiffen, denn ein Remis würde nur uns nützen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Frank eine Leichtfigur weniger, welche er mehr unfreiwillig als freiwillig opferte. Immerhin erhielt er dafür zwei Freibauern am Damenflügel, welche sich dann sogar noch zu verbundenen Freibauern vereinten. Zwar kämpfte der Dessauer mit dem Läuferpaar darum, beide aufzuhalten, dies erschien aber spätestens als aussichtslos, als beide Bauern auf die sechste Reihe vorrückten.
Nach dem Sieg über Aken konnten wir also schon zum zweiten Mal in dieser Pokalsaison für eine Überraschung sorgen. Gegen einen Landesligisten gewinnt man schließlich nicht alle Tage. Im Halbfinale wurde uns nun wieder ein höherklassiges Team zugelost. Aus der Bezirksoberliga reist dann die SF Bad Schmiedeberg an.
SSC Annaburg vs. 1.SC Anhalt Dessau 2,5:1,5