Schach in Annaburg => SSC

Schach bereichert den Menschen in kulturvoller Hinsicht, erweitert seinen Horizont und fördert die Entwicklung freundschaftlicher Beziehungen zwischen den Menschen.
Paul Keres
Um im Schach Erfolg zu erringen, muss man es sehr lieben und Talent mitbringen. Gute Schachspieler werden geboren, berühmte werden geformt.
Michail Tal
Ich halte jeden, mit dem ich spiele, so lange für einen Meister, bis er mir das Gegenteil bewiesen hat.
Wassili Panow
Wenn Dein Gegner Dir ein Remis anbietet, versuch herauszufinden, weshalb er glaubt schlechter zu stehen.
Nigel Short
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Rang 6 und 19 beim 1. SGL-Open in Leipzig

TurnierbrettBeste Bedingungen im neuen Denksportzentrum Leipzig

In Leipzig gab es nun schon seit einigen Jahren kein Schachturnier mehr mit Normalbedenkzeit. Das letzte VfB-Open müsste 2018 stattgefunden haben. Mit dem neugebauten Denksportzentrum der SG Leipzig gibt es nun wieder die Möglichkeit und die SG schrieb ihr erstes SGL-Open aus, leider begrenzt auf 50 Teilnehmer, da die Räumlichkeiten nicht mehr hergeben. Das Turnier war entsprechend schnell ausgebucht, HaJö und ich meldeten rechtzeitig und gingen an den Start. HaJö meinte vor der ersten Runde noch, dass er froh ist, zum Start eine leichtere Aufgabe zugelost zu bekommen. Da hatte er sich allerdings mächtig verkalkuliert.

Sein Kontrahent Janek Metze (SG Leipzig, DWZ 858) hat zwar eine mickrige DWZ, hat aber auch seit 12 Jahren keine Auswertung mehr und war dementsprechend völlig unterbewertet. Er sollte 3,5 Punkte holen und über 100 DWZ-Punkte dazugewinnen. Leidtragender war auch HaJö, der relativ schnell verlor. Auch ich musste in Runde 1 stärker kämpfen als mir lieb war. Frida Winkler (SK König Plauen, DWZ 1411) hielt in Eröffnung und Mittelspiel gut gegen. Ich musste eine ganze Menge Fallen stellen, bis sie dann doch in eine hineintappte. Die war dann so schwerwiegend, dass ich umgehend Matt setzte.

Meine Vorbereitung griff in Runde 2. Für einen meiner Dauergegner im Leipziger Raum, Joachim Just (SV Motor Zeitz, DWZ 1728) bereitete ich eine Variante der slawischen Verteidigung vor. Ich überspielte meinen Gegner aus der Eröffnung heraus und fing im Mittelspiel dann die Dame. Trotz seines inzwischen fortgeschrittenen Alters sollte ich der Einzige bleiben, der Joachim im Turnierverlauf besiegen konnte. Meine persönliche Bilanz gegen ihn erhöhte ich auf 5-3. Zum Zweiten Mal Lospech hatte HaJö, der diesmal einen DWZ-losen Spieler gegenübersitzen hatte, der bis zum Turnierende ebenso 3,5 Punkte einheimsen sollte. Auch hier hatte HaJö das Nachsehen. Nach eigener Aussage überzog er beim Versuch auf Gewinn zu spielen.

Nach missratenem Turnierbeginn sollte es für HaJö nun aufwärts gehen. Gegen Theo Winkler (SK König Plauen, DWZ 1197) holte er seinen ersten vollen Punkt. Mein Gegner Steffen Vogler (SK Fortuna Leipzig, DWZ 1795) konfrontierte mich mit der Larsen-Eröffnung. Ich kam gut raus, gab den ersten Vorteil aber nochmal ab. Im Mittelspiel war es aber nur ich, der auf Sieg spielen konnte. Bei aktiven Figuren war es für meinen Gegner nicht leicht, seinen Laden zusammenzuhalten und so machte er auch alsbald einen Fehler, den ich zum Figurengewinn ausnutzen konnte. Mit 3/3 eine perfekte erste Turnierhälfte und nun sollten die Schwergewichte an mein Brett.

Der Tscheche Tomas Buchcar (SK Decin, DWZ 2213) sollte es werden. Es wurde eine wilde Variante der Caro-Kann-Verteidigung diskutiert, in der wir beide nicht wirklich den Überblick behielten. Ich ging an ein paar einfacheren Abwicklungen vorbei und so hatte mein Gegner mehr vom Spiel, schaffte es aber erst um den 30. Zug herum einen nennenswerten Vorteil zu erspielen. In Zeitnot blieb die Stellung kompliziert genug und so gab er genau mit dem 40. Zug den Großteil seines Vorteils wieder her. Ich rettete mich in ein ungleichfarbiges Leichtfigurenendspiel mit Minusbauer und wurde noch über 40 weitere Züge gequält, ehe ich mich über einen halben Zähler gegen einen 2200er Spieler freuen konnte. HaJö rollte nun das Feld von hinten auf und besiegte Henrik Holke (Falkenhainer SV 1898, DWZ 1303).

Hans-Jörg konzetriert am BrettHaJö mit 3/3 in der zweiten Turnierhälfte

In der Schlussrunde musste HaJö gegen meine Erstrundengegnerin Frida Winkler (SK König Plauen, DWZ 1411) etwas mehr kämpfen, schraubte sein Punktekonto aber doch noch auf 3/5 und damit über 50%. Ich führte das Klassement vor der letzten Runde an. Aber natürlich kann bei einem Turnier über nur 5 Runden alles passieren. Und mein Gegner Edwin Fischer (SV Eiche Reichenbrand, DWZ 2220) gehört nicht gerade zu meinen Lieblingsgegnern. In zuvor 3 Partien konnte ich ihn nur 2018 auf dem Markkleeberger Stadtfest einmal besiegen. Mit den schwarzen Steinen stellte ich erst ein paar Leichtfiguren komisch auf, fand dann aber doch eine Abwicklung zum Ausgleich. Beide Seiten hatten einen Freibauern auf der 6. Reihe und ich stand vor der schwierigen Entscheidung mit meinem Läufer das eigene Umwandlungsfeld zu überdecken oder das gegnerische. Ich wollte das Risiko und ging auf Sieg, was letztlich die falsche Entscheidung war. In Zeitnot opferte ich korrekterweise einen Springer, fand halb in Panik aber nicht mehr die weitere Fortsetzung, sodass ich im Damenendspiel mit Minus-Springer chancenlos war. Ein Dauerschach ergab sich auch nicht mehr und so ging die Partie verloren.

So eine Niederlage in der Schlussrunde ist immer bitter, fiel ich doch von der Tabellenführung gleich noch auf Rang 6 zurück, und das mit der höchsten Zweitwertung aller Spieler. Und natürlich, wie sollte es anders sein, gab es Geldpreise für die ersten 5. Trotzdem kann ich mit meinem Turnier hochzufrieden sein. Ich habe über die komplette Turnierdistanz ganz vorne mitgespielt und konnte auch den 2200ern alles Abverlangen. Alle DWZ-niedrigeren Gegner wurden besiegt. Der Lohn ist ein DWZ-Plus von 15 Punkte auf nun 1973. Meinem Ziel, einmal die 2000 zu erreichen, komme ich damit wieder ein gutes Stück näher, nun fehlen noch 27 Punkte. Für HaJö ist es ein etwas komisches Turnier mit den zwei undankbaren Aufgaben zu Turnierbeginn. Darüber können auch die folgenden 3 Siege nicht gänzlich hinüber wegtäuschen. Mit 3/5 und Rang 19 ist HaJö am Ende aber sicher auch nicht unzufrieden. Für ihn geht es nun schon in 3 Tagen weiter beim Äskulap-Turnier in Görlitz. Die ersten 3 Spieler der Setzliste machten den Turniersieg unter sich aus, ohne selbst gegeneinander gespielt zu haben. Mit 4,5 Punkten wurde der Internationale Meister Hannes Langrock (ESV Nickelhütte Aue) Turniersieger.

Endstand beim 1. SGL-Open.

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