74 Meter über der Erde: Förderbrücke F60
Im 22. Mai 1993 versammelten sich 22 Personen in der Annaburger Otto-Heintze-Str. 1 (Räumlichkeiten der Volkssolidarität), um einen eigenständigen Schachverein zu gründen. Dies war die Geburtsstunde des SSC Annaburg. Viele der damaligen Mitglieder entstammten der Schachsektion beim SV 90 Groß Naundorf. Seitdem sind wechselvolle 30 Jahre vergangen, in denen die Annaburger Schachspieler viele Erfolge feiern konnten. In den 90ern waren wir mit 2 Männer-Mannschaften im Spielbetrieb aktiv und stießen dabei bis in die Landesklasse vor. Mit unseren Mannschaften im Nachwuchsbereich spielten wir zudem regelmäßig um die vorderen Plätze im Bezirk Dessau und im Land Sachsen-Anhalt mit. Einzelerfolge wie Landesmeister der Herren (Frank Enigk 1996) und im Jugendbereich (u.a. Martin Schuster 1996), sowie die Turniersiege beim Georg-Schönfelder-Landopen durch Daniel Platz 2016 und 2018 sorgten ebenso für Aufsehen. Neben allen positiven Erlebnissen gehören aber auch tiefschwarze Zeiten zur Geschichte unseres Vereins, die uns bis heute prägen. Im Jahr 2004 verloren zwei junge Schachspieler auf dem Weg zu einem Wettkampf ihr Leben. Wir werden sie nie vergessen.

In der jüngeren Vereinsgeschichte hielten wir uns über 4 Jahre in der Bezirksoberliga Dessau, konnten im Jubiläumsjahr den Abstieg in die Bezirksliga jedoch nicht verhindern. Unser 30-jähriges Bestehen nahmen wir zum Anlass für einen gemeinsamen Ausflug. Der Weg führte uns in, für Schachspieler eher ungewöhnliche, luftige Höhe. Wir besichtigten einen Gigant der Technik, die Abraumförderbrücke F60. Sie ist 502m lang, 11.000 Tonnen schwer, 80m hoch und damit die größte ihrer Art. Für 35 Jahre Nutzungsdauer im Braunkohleabbau zur Abraumförderung geplant, endete ihr Einsatz im Juni 1991 nach lediglich 15 Monaten. Heute kann man sie besichtigen und bis auf stolze 74m hochklettern, was dann doch einiges an Überwindung abverlangte.Wunderkerze zum Abschluss (Was muss, das muss!) Ein gemeinsames Mittagessen in der Gaststätte Griebner rundete einen sehr schönen Vereins-Ausflug ab. Ironie der Geschichte: Dieser Ort samt Gaststätte sollte dem Braunkohlentagebau weichen. So erfuhren wir vom Wirt noch einige interessante Details über das Umfeld des Tagebaus von der Erschließung bis zu Schließung.