Dirk mit geballter Ladung an Geburtstagsglückwünschen
So früh wie noch nie gehen wir in die neue Schachsaison. Zum Auftakt hatten wir mit der SG Jeßnitz einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt zu Gast, an den wir noch gute Erinnerungen hatten. Vor nicht mal einem halben Jahr gewannen wir gegen eben jene Jeßnitzer und sicherten uns im Schlussspurt noch den Klassenverbleib. Allerdings lief damals auch so ziemlich alles für uns. Diesmal trat Jeßnitz in Bestbesetzung an, während wir urlaubsbedingt auf HaJö, Thomas und Greini verzichten mussten.
Bevor es los ging, überbrachten wir aber noch unsere allerherzlichsten Glückwünsche an einen unserer verdientsvollsten Spieler zum 60. Geburtstag. Dirk ist nicht nur als Funktionär für uns von enormer Wichtigkeit, auch sportlich ist er derjenige, der seit der Jahrtausendwende die meisten Pflichtspiele für uns absolviert hat, nämlich 236 (122 Siege).
Den ersten halben Brettpunkt der Saison holte Evi. Ihre Partie verließ die Remisbreite nicht, im Läuferendspiel wurde Remis vereinbart. Neuzugang und Debütant Schöni brachte uns dann in Führung. Eigene Pläne musste er dafür nicht vorweisen, es genügte richtig zu rechnen, was eine Figur und die Partie nach Hause fuhr. Sehr gelungenes Debüt. Lange hielt die Führung jedoch nicht. Fabian verpasste es unter Turmopfer die Königsstellung zu verpflücken. Diese durchschlagende Gelegenheit hätte es gleich mehrere Züge lang gegeben. Stattdessen opferte Fabian später einen Springer und führte den Angriff nur halbherzig fort. Das reichte nicht. Geburtstagskind Dirk fand sich zwischendrin in schwieriger Stellung wieder, löste seine Probleme aber und brachte uns erneut in Front.
Flori künstelte seine Figuren diesmal doch eher ins Abseits und geriet vollgerichtig in große Probleme. Seine Mimik ließ erahnen, dass er innerlich schon Aufgegeben hatte. Ich stand genau in dem Moment neben ihm als er die rettende Verteidigungsressource auf dem Brett hatte. Leider zog er in dem Moment viel zu schnell und ging an der Chance seine Königsstellung zu konsolidieren vorbei. Das hätte eine solide Stellung mit Mehrfigur sein können. So kündigte der Gegner für alle hörbar "Matt in 2" an. Ein Matt in 2 hatte auch Frank auf dem Brett. Unfassbar, dass er an der Chance vorbeiging. Am Ende muss Frank dann, trotz Mehrqualität, mit der Punkteteilung noch zufrieden sein.
Tilo kämpfte wie ein Bulle, auf dem Brett war nichts zu sehen von seinen 650 DWZ-Punkten Untergewicht. Vielmehr war es Tilo, der im Mittelspiel einen Plan nachweisen konnte, am Damenflügel angriff und sich 4 BE Vorteil erspielte. Leider reichte ein schlechter Zug, um den ganzen Vorteil wegzugeben. Davon erholte sich Tilo nicht mehr. Für die Spiele, die Tilo abliefert, müsste er sich jetzt irgendwann mal belohnen. Die Anzeigetafel zeigte mir nun also einen 3:4 Rückstand an. Trotzdem bot mein Gegner mal schelmisch Remis. Das ging natürlich nicht. Remis gab die Stellung aber auch nicht her. Ich gab beide Springer für Turm und 2 Bauern, was zu reichlich Ungleichgewichten führte. Zudem standen die gegnerischen Leichtfiguren halbwegs unkoordiniert und beim Spielen auf Inkrement konnte eh noch vieles passieren. Gefühlt stand ich eigentlich die ganze Partie über besser und drückte auf den vollen Punkt, der Computer hätte aber auch einige Rettungschancen gefunden, sodass ich meine Stellung vielleicht etwas überschätzte. Definitiv spielte es sich für mich aber leichter. Nachdem ich zwischendrin am Damengewinn vorbeiging, konnte ich in beiderseitiger Zeitnot eben diese doch noch gewinnen, musste mich nun aber noch mit Dame gegen 3 Leichtfiguren durchsetzen. Dabei half mir ein entfernter Freibauer sehr. In bereits gewonnener Stellung ließ mein Gegner die Uhr ablaufen. Die Erleichterung war groß, hier zum Auftakt noch ein 4:4 gerettet zu haben. Persönlich freute ich mich, einen der wenigen >2000 DWZ-Spieler der Liga gleich 2x innerhalb eines halben Jahres besiegt zu haben.
Ein wirklich hart umkämpftes 4:4 zum Auftakt. Abgesehen von Evis Brett, hatten wir dabei auf jedem Brett zu irgendeinem Zeitpunkt mal eine Gewinnstellung zu vermelden, schafften es aber zu selten, diese auch wirklich in den vollen Punkt umzumünzen. Am Ende ist das Unentschieden wahrscheinlich das gerechte Ergebnis, mit dem beide Teams leben können.
SSC Annaburg II vs. SV Blau-Rot Pratau 1:5 - Tag der Debütanten
4 Debütanten in der 2. Mannschaft
Unsere 2. Mannschaft geht nach 2 Aufstiegen in Folge und 10 gewonnenen Spielen am Stück nun als krasser Außenseiter in die Saison. Dass wir in der Bezirksliga aber ernstgenommen werden, zeigte allein schon der Verlegungswunsch des Vorjahresmeisters aus Pratau im Vorfeld der Begegnung. Dieser ist aber durchaus kritisch zu hinterfragen, schließlich brachte Pratau 5 ihrer Stammkräfte mit und ließ lediglich Brett 1 frei. Ein einzelner Ausfall kann nur schwerlich eine Verlegung begründen. Insgesamt sahen wir uns in den letzten 12 Monaten mit gleich 4 Verlegungswünschen konfrontiert, wovon zumindest die Hälfte für uns nicht nachvollziehbar war.
Leider hatten wir mit deutlich mehr Ausfällen zu kämpfen als Pratau, sodass gleich 4 Spieler zu ihrem Debüt kamen. Allesamt spielten sie gute Partien und hielten über weite Strecken mit. Letztlich waren die Leistungsunterschiede aber zu groß, um Zählbares mitnehmen zu können. Einzig Nicht-Debütant Roberto war richtig nah dran, seinem DWZ-mäßig deutlich überlegenem Gegner etwas Zählbares abnehmen zu können. So waren wir froh, dass zumindest Silke kampflos einen Punkt einstrich und wir nicht mit der Höchststrafe da standen. Ihr Pflichtspiel-Debüt gaben Guido, Hubert, Willi und Arno.
hart umkämpftes Unentschieden zum Saisonauftakt