SSC Annaburg distanziert SV G/W Piesteritz II
Die Saison neigt sich schon wieder dem Ende entgegen. Für uns stand das letzte Heimspiel an. Zumindest nach jetzigem Stand. Möglicherweise gibt es für die Fans ja noch ein Relegationsheimspiel um den Aufstieg zu sehen. Dazu mussten wir jedoch zunächst die zweite Mannschaft des SV G/W Piesteritz auf Distanz halten, welcher sich als Tabellendritter vor dem Spiel auch noch berechtigte Hoffnungen auf den sofortigen Wiederaufstieg machen konnte. Wir wollten also mindestens ein 3:3 holen und konnten dieses Unterfangen nahezu in Bestbesetzung angehen.
Es ging für uns auch gut los. Fabian brachte uns mit 1:0 in Führung. Angeblich stand er zunächst nicht ganz so prickelnd, als ich zum ersten Mal auf sein Brett schaute, war Fabian jedoch schon eine Leichtfigur im Vorteil und startete einen vielversprechenden Angriff auf den gegnerischen König. Auch weil sein Gegner die Dame ins Abseites manövriert hatte, sicherte uns Fabian die frühe Führung. Gut gemacht, gerade weil sein Gegner über 150 DWZ-Punkte mehr aufzuweisen hat!
Ich wurde mit Orang-Utan konfrontiert. Eine Eröffnung die ich mir über Weihnachten ein wenig angesehen hatte. Ich kramte 10 Minuten lang tief im Gedächtnis, doch leider kam nix zurück, von dem was ich mir angesehen hatte. Dementsprechend bescheiden kam ich auch aus der Eröffnung. Relativ schnell wurde mir bewusst, dass es wohl nur um Schadensbegrenzung gehen kann. Auch wenn ich zu keinem Zeitpunkt um den Partieverlust bangte, wurde ich doch ständig am Damenflügel beschäftigt und war zu stark zurück gedrängt, um selbst offensive Akzente setzen zu können. Meine doch eher ereignisarme Partie endete in dreimaliger Stellungswiederholung.
Leider etwas unglücklich agierte Roland diesmal. Roland stand in einem Dame + Läufer Endspiel aktiver, hatte aber die schlechtere Bauernstruktur, um ins Bauernrendspiel abzutauschen. Als sich Roland mit einem Remisangebot konfrontiert sah, entschied er sich fürs Weiterspielen. Im Nachhinein gesehen wohl eine falsche Entscheidung beim Zwischenstand von 1,5:0,5 und dem Wissen, dass unsere stärksten Bretter noch spielen. Aber wer gewinnen will muss auch mal das Risiko eingehen eventuell noch ausgekontert zu werden. Und genauso kam es auch. Die Damen gingen runter und plötzlich war das Endspiel auf Seiten des Piesteritzers. Dieses spielte er souverän runter, sodass für Roland am Ende doch die 0 stand.
Bei Frank sah es von der Eröffnung weg nach Sieg aus. Frank beherrschte das Zentrum, eroberte zwei Bauern am Damenflügel und brachte uns so sicher wieder in Führung.
Oerti tat sich heute ungewöhnlich schwer. Zunächst hatte er die etwas komfortablere Stellung, gefühlsmäßig fehlte ihm dann aber eine zündende Idee, sodass beide Seiten Drohungen aufbauen konnte. Oerti opferte (gewollt oder ungewollt?!) die Qualität Turm gegen Springer und bekam sogleich ein Remisangebot. Er konsultierte mich, trotz meiner Aussage "Wenn du Remis spielst wirds ein 3:3" entschied er sich fürs Weiterspielen und das wurde belohnt. Seine Gegnerin übersah die korrekte Fortsetzung, welche Oerti vor Probleme gestellt hätte und fortan bestimmte Oerti das Geschehen. Mit einer schönen Kombination spinnte er erfolgreich ein Mattnetz. Wenn auch diesmal mit gehörig Glück, 5 aus 5 sind aller Ehren wert. Weiter so, schönen Urlaub, der ist verdient!
Dirk hatte gleich an mehreren Baustellen zu arbeiten. Ein Springer im Zentrum, der Läufer, welcher die Diagonale beherrschte und der Turm auf der offenen Linie bereiteten Dirk Kopfzerbrechen. Seine eigenen Figuren spielten leider nicht ganz so gut zusammen, waren vielmehr mit dem Abdecken aller Einbruchsfelder beschäftigt. Das konnte auf Dauer nicht gut gehen. Und so war es auch, Dirk musste kapitulieren. Der Ärger hielt sich aber in Grenzen, auch bei Dirk, schließlich war der Mannschaftssieg bereits eingetütet.
Mit einem weiterem Mannschaftspunkt in der letzten Runde gegen Holzweißig können wir uns den 2. Tabellenplatz holen und gegebenfalls sogar noch in der Aufstiegsrelegation antreten.
SSC Annaburg vs SV G/W Piesteritz II 3,5:2,5