So langsam werden die ersten Präsenzturniere nachgeholt, die seit dem Corona-Beginn verschoben wurden. Dazu zählt auch die Einzelmeisterschaft im Schnellschach die in Merseburg in den 30. Sparkassen-Cup eingebettet wurde. Das Jubiläum ließ ich mir nicht entgehen. Die Schutzmaßnahmen waren angemessen und umfassten das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung abseits des Bretts und dem Desinfizieren der Hände nach jeder Runde. Ich wollte einfach Spaß am Spielen haben und setzte mir keine sportlichen Ziele. In Runde 1 hatte ich leichtes Spiel. Nach einem taktischen Figurengewinn war die Partie gewonnen. Ungleich schwieriger wurde es da schon in Runde 2, als ich mich zunächst überhaupt nicht in den Ansetzungen wieder fand.
Das 27. Georg-Schönfelder-Landopen, veranstaltet vom SV Jenapharm Jena, stand dieses Jahr unter keinem guten Stern. Zuerst die Corona-Pandemie mit ihren vielen offenen Fragen, dann der Beinbruch des Hauptschiedsrichters Bernd Mißbach, der zu einer kurzfristigen Verlegung führte und letztendlich das überraschende Ableben eines Turnierteilnehmers. Daniel Platz konnte alle 7 Runden bestreiten, Frank Mißbach nur 3 und Dirk Helbig wurde durch die Verlegung (wegen fehlendem Urlaub) an der Teilnahme gehindert. Zumindest für Daniel, der sich bereits zweifach in die Siegerliste eintragen konnte, sollte es für einen Platz auf dem Treppchen reichen. Gespielt werden 7 Runden an 7 Tagen, jeden Tag eine Partie. Entsprechend dem Hygiene-Konzept (gespielt wurde an 2 Brettern) saß man seinem Gegner nicht direkt, sondern schräg gegenüber und hatte sowohl die eigenen, als auch die Züge seines Gegnes auszuführen. So mancher Spieler hatte mit dem ungewohnten Verfahren sichtbare Schwierigkeiten.
Erstmals seit dem Ausbruch des Coronavirus fand im Leipziger Raum wieder ein Schachturnier an den physischen Brettern statt. Der SV Weißblau Allianz Leipzig organisierte ein Schnellschachturnier (15min Bedenkzeit pro Spieler und Partie) im Rahmen des Grünauer Kultursommers. Tilo und ich nahmen neben 9 weiteren Schachspielern an dem Turnier teil, bei dem sich die Schutzmaßnahmen auf das Verzichten des Händedrucks und dem Spielen unter freiem Himmel beschränkten. Tilo startete mit einem Remis gut in das Turnier. Ich hingegen sollte gleich in Runde 1 um den Turniersieg kämpfen, wie sich später herausstellte. Gegen Philip Röder (ASV Grün-Weiß Wismar, DWZ 1979), den ich während des Lockdowns online dreimal besiegte, erhielt ich eine schwierige Stellung mit Minusbauer, die ich taktisch nach einem Läufergewinn in eine Siegstellung drehen konnte. Leider reichte meine Bedenkzeit nicht mehr aus, um die Stellung auch in einen Punkt umzuwandeln, sodass ich unglücklich nach Zeit verlor.
11. beim Schnellschachturnier
Nachmittags spielte ich noch in Bayern, am Abend saß ich dann schon in Kiel an den Brettern. Das funktioniert wohl auch nur in Corona-Zeiten. 7 Runden Schnellschach, 10 min zzgl. 3 Sekunden Inkrement, standen auf dem Programm. Mir steckten jedoch noch die Strapazen vom nachmittäglichen Turnier in den Knochen. Prompt versemmelte ich die erste Runde gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner. In den folgenden Runden fing ich mich jedoch, siegte dreimal in Folge und lag zur Turniermitte mit 3/4 durchaus im Soll. Stolz war ich vor allem auf meinen Angriffssieg gegen Armin Cremerius vom SF Köln-Longerich 1956, DWZ 1542. Leider folgten der Siegesserie nun wieder 2 Niederlagen gegen stärkere Gegnerschaft. Besonders bitter war die Niederlage in Runde 6 gegen Tobias Kolb (SV Seubelsdorf, DWZ 2181). Im gewonnen Endspiel (+2,8 Bauerneinheiten) verließen mich die Nerven und ich stellte Springer nebst Partie ein. Mit einem 11-zügigen Sieg gelang mir gegen Olaf Ahrens (Hamburger SK 1830, DWZ 1647) ein versöhnlicher Turnierabschluss.